Nachhaltigkeit ist für uns ein Grundsatz. Aber warum haben wir uns dafür entschieden? Wir möchten euch daran teilhaben lassen, was uns dazu angetrieben hat, etwas Grundlegendes in der Modeindustrie verändern zu wollen und HOOFMENT zu gründen.
Nachhaltigkeit ist für uns ein Grundsatz. Wir machen keine halben Sachen, sondern möchten, dass ihr zu 100% mit gutem Gewissen bei uns kaufen könnt. Eigene Produktentwicklung, nachhaltige Materialherstellung, faire Produktion, kurze Transportwege, umweltfreundliche Verpackung und klimaneutraler Versand - bei jedem dieser Schritte begleitet uns unser Grundsatz der Nachhaltigkeit ohne Kompromisse.
Aber warum haben wir uns dafür entschieden? Wir möchten euch daran teilhaben lassen, was uns dazu angetrieben hat, etwas Grundlegendes in der Modeindustrie verändern zu wollen und HOOFMENT zu gründen. Wir hoffen ihr bekommt dadurch ein besseres Verständnis, warum uns das Thema Nachhaltigkeit und Fairness in der Modeindustrie so sehr am Herzen liegt.
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Grund 1 – Mehr als 90% der weltweit produzierten Kleidung kommt aus Billiglohnländern in Asien.
Ausbeutung ist in der Textilindustrie leider der Normalfall. Nur ca. 4% der Modeunternehmen zahlen den Textilarbeitern Löhne, die zum Leben reichen. Die Textilarbeiter/innen beispielsweise in Bangladesch müssen oft mit umgerechnet ca. 83€ im Monat auskommen und eine Familie ernähren. Der offizielle Mindestlohn in asiatischen Ländern ist so gering, dass den Menschen nur ein Leben in absoluter Armut ermöglicht wird. Dennoch rüsten sich viele Unternehmen mit dem Statement, sie würden den Mindestlohn zahlen. Leider weiß kaum ein Konsument, dass dies nichts ist, worauf Unternehmen stolz sein können.
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Grund 2 - Über 66% aller chinesischen Flüsse und Seen gelten als verschmutzt und gesundheitsgefährdend.
Nicht nur die Menschen leiden in der Textilindustrie - auch die Natur leidet enorm unter der Belastung. Bei der Produktion von Textilien werden viele Chemikalien, Pestizide und Giftstoffe verwendet, die oft ungeklärt in die Gewässer geleitet werden. Immer öfter werden Überreste im Trinkwasser nachgewiesen und schaden der Gesundheit von Menschen und Tieren. In manchen Flüssen gibt es mittlerweile weder Fische noch andere Lebewesen. Auch die Natur wird dadurch extrem belastet, da sich kaum eine Fabrik an die Umweltstandards hält. Manche sagen, die Flüsse tragen schon die nächste Trendfarbe der Saison. Die Konsumenten bekommen davon nichts mit, denn auf den Etiketten in den Textilien müssen keine Angaben gemacht werden, welche Schadstoffe enthalten sind. Viele Chemikalien sind sogar krebserregend für Menschen. Oft werden Arbeiter in den Textilfabriken kaum älter als 50 und sterben an Krebs und anderen Folgen der giftigen Chemikalien.
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Grund 3 - Der Wasserverbrauch in der Textilindustrie hat den Aralsee bis auf 10% seiner Fläche ausgetrocknet.
Der Aralsee war das viertgrößte Binnengewässer der Welt - noch vor 50 Jahren war er fast so groß wie Bayern. Nun ist kaum noch etwas von dem See übrig. Alte Fischerdörfer sind nun 90 km vom Ufer entfernt. Wie das passieren konnte? Schuld daran ist die Textilindustrie, denn in der Nähe des Aralsees befinden sich riesige Baumwollplantagen, zu denen Bewässerungskanäle aus dem Aralsee geleitet wurden. Der herkömmliche Anbau von Baumwolle (nicht Bio) benötigt Unmengen an Wasser. Um ein einziges T-Shirt aus Baumwolle herzustellen, werden ca. 3.000 Liter Wasser benötigt - das sind ca. 15 Badewannen. Im Vergleich: Ein Lyocell T-Shirt benötigt für die Herstellung nur 4 Liter Wasser.
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Grund 4 - Die weltweite Textilindustrie verursacht jährlich ca. 1,2 Billionen Tonnen CO2 und damit mehr als internationale Flüge und Kreuzfahrten zusammen.
Die Textilindustrie gilt als einer der größten Klimasünder weltweit. Die meisten Emissionen entstehen bei der Neugewinnung von Chemiefasern, wie Polyester, aber auch die Herstellung von Wolle ist ein echtes Klimaproblem. Dadurch, dass die meisten Textilfabriken in Asien zu finden sind, sind die Transportwege nach Deutschland extrem lang und somit enorm klimabelastend. Außerdem werden so gut wie alle Fabriken in Asien mit Kohleenergie betrieben. Auch die Konsumenten tragen zu der CO2-Belastung durch die teils unüberlegten Bestellungen von Textilien im Internet vermehrt bei. Eines der größten Probleme hierbei ist der fast schon üblich gewordene Rückversand von Teilbestellungen.
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Grund 5 - Jedes Jahr landen in Deutschland über eine Million Tonnen Altkleider im Container
Die Textilproduktion weltweit hat sich in den letzten Jahren verdoppelt - die durchschnittliche Tragedauer von Kleidung hingegen hat sich deutlich verkürzt. Jeder Deutsche kauft im Durchschnitt ca. 60 Kleidungsstücke pro Jahr, jedes fünfte zieht er nie oder nur einmal an. Nach durchschnittlich einem Jahr wird ein Kleidungsstück weggeworfen. 75% aller Altkleider werden nicht wiederverwertet und landen in großen Verbrennungsanlagen. Die Deutschen konsumieren viel zu viel und viel zu schnell. Mode ist zum Wegwerfartikel geworden.
Sich diese Fakten bewusst zu machen, ist ziemlich schockierend. Wir sind ebenfalls durch diesen Prozess gegangen: Von unwissenden Fast-Fashion Konsumenten zu bewussten Käufern. Wir hoffen, dass wir auch euch auf unsere Reise mitnehmen können. Wir möchten mit unserer Marke HOOFMENT Natur, Mensch und Tier schützen und dafür sorgen, dass die Welt, in der wir leben, noch lange so schön bleibt. Wir möchten euch die Möglichkeit bieten, ohne schlechtes Gewissen zu kaufen und Kleidung zu tragen, die lange hält und glücklich macht.
Quellen:
Tagesschau, https://www.tagesschau.de/ausland/bangladesch-loehne-101.html
Greenpeace, https://www.greenpeace.de/themen/endlager-umwelt/textilindustrie
Der Grüne Faden, https://dergruenefaden.blogspot.com/2018/06/die-durstige-kleidung-wasserverbrauch.html
Welt, https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article142448033/Wie-aus-dem-Aralsee-eine-Salzwueste-wurde.html
Quarks, https://www.quarks.de/umwelt/kleidung-so-macht-sie-unsere-umwelt-kaputt/
Tagesschau, https://www.tagesschau.de/investigativ/report-muenchen/plastikmuell-153.html
ZDF, https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/vergiftete-fluesse-100.html
Puplic Eye, https://www.publiceye.ch/fileadmin/doc/Mode/2019_PublicEye_CleanClothes_Firmencheck_Report.pdf
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