Habt ihr in den letzten Wochen etwas bei uns bestellt? Wenn ja, wird euch bestimmt das kleine, süße Tütchen mit Pferdeleckerlies aufgefallen sein, das als kleines Geschenk mit im Paket lag. :)
Diese süßen Tütchen kommen von dem Start-up Knusperpony. Die Gründerinnen Mariella und Julia backen die Pferdeleckerlies aus natürlichen Zutaten selbst! Wir freuen uns total, dass wir nun so ein tolles und nachhaltiges Start-up an unserer Seite haben und haben die Chance genutzt, den beiden ein paar spannende Fragen zu stellen:
Hi Mariella, hi Julia, ihr seid ja auch noch ein sehr junges Start-up - Insofern würde uns natürlich als allererstes mal interessieren, wie ihr überhaupt auf die Idee gekommen seid Knusperpony zu gründen und was euch dazu motiviert hat?
"Knusperpony war anfänglich gar nicht geplant und im Grunde auch „nur“ eine spontane Idee. Wir hatten für uns selbst einfach mal ausprobiert, ob es möglich ist Pferdeleckerlies selbst herzustellen. Im Internet gibt es unendlich viele Rezepte hierfür – also eines rausgesucht und mal ausprobiert. Bei einem Austausch zu unseren (Miss)Erfolgen in der Stallgasse hatten wir recht schnell festgestellt, dass die „0815“-Rezepte im Internet nicht ganz unseren Vorstellungen entsprechen – teilweise sehr fragwürdige Geschmacksrichtungen und dann auch oft große Mengen an Zuckerrübensirup verarbeitet. Da stellten sich uns die Fragen „Geht das nicht auch gesünder?“ „Was macht ein gutes und auch sinnvolles Pferdeleckerli aus?“ „Gibt es andere Reiter, die daran Interesse hätten?“ … und so war auf einmal die Idee Knusperpony entstanden."
Auf eurer Website kann man auch immer wieder euer Motto „Pferdeleckerlies ohne ChiChi“ lesen. Was genau meint ihr damit? Warum sind eure Pferdeleckerlies so besonders und so gesund?
"ChiChi ist ein anderes Wort für Schnickschnack – genau auf das möchten wir bei Leckerlies verzichten. Wir möchten uns bei unseren Pferdeleckerlies wieder auf das Wesentliche konzentrieren und nicht mit unnötigen Zusatzstoffen künstlich aufbauschen. Uns ist sehr wichtig, dass wir absolut auf künstlichen Zucker und Melasse verzichten. Zudem achten wir darauf die verwendeten Zutaten sinnvoll zu kombinieren, im besten Fall ergänzen sich die eingesetzten Rohstoffe gegenseitig und haben einen gesundheitsfördernden Aspekt für das Pferd/das Pony."
Welche unterschiedlichen Sorten von natürlichen Pferdeleckerlies bietet ihr an? Und was sind die Unterschiede? Gibt es Sorten, die für bestimmte Bedürfnisse sind oder geht es “nur” um verschiedene Geschmacksrichtungen?
"Aktuell bieten wir vier feste Sorten in unserem Shop an:
- Rote Beete
- Karotte-Kürbiskern
- Leinsamen-Apfel
- Hagebutte-Pfefferminz
Bei jeder Sorte sind die Rohstoffe so kombiniert, dass bestimmte Bedürfnisse unterstützt werden. Unsere Rote Beete Knusperkugeln sind unsere „Stoffwechsel & Immunsystem“- Booster. Rote Beete hat zudem einen blutverbessernden Charakter, wo Sonnenblumenkerne hochwertige Eiweiße und essenzielle Aminosäuren liefern.
In unserem Shop ist auch immer klar nachvollziehbar, welche positiven Eigenschaften die Rohstoffe eines jeden Leckerlies haben. So kann der Besitzer die passenden Leckerlies für seinen 4-Beiner raussuchen."
Wir haben eure Leckerlies tatsächlich nicht nur von unseren Pferden testen lassen, sondern sie auch selbst probiert und finden sie wirklich lecker! Welches ist eure persönliche Lieblingssorte? Snackt ihr selbst auch manchmal ein bisschen, wenn ihr die Leckerlies produziert?
"Ja, unsere Leckerlies sind sowohl für Pferd als auch Mensch ein leckerer Snack. Wir naschen nicht nur beim Produzieren, sondern unsere Pferde müssen regelmäßig ihre Leckerlies mit uns teilen.
Julias Lieblingssorte: Rote Beete
Mariellas Lieblingssorte: Karotte-Kürbiskern"
Auf euren Leckerlie-Tütchen habt ihr ja auch immer einen kleinen Sticker auf dem „Handmade with love“ steht. Wir lieben den Sticker total, weil man einfach merkt, wieviel Liebe in euren Pferdeleckerlies steckt. Wo und wie können wir uns eure Produktion vorstellen? Und hattet ihr schon immer eine Leidenschaft fürs Backen?
"Anfänglich haben wir tatsächlich in unseren eigenen Küchen angefangen (natürlich vorher vom Futtermittelamt bezüglich Hygiene und Lagerung abgenommen!). Nachdem unsere Leckerlies großen Anklang gefunden haben, mussten wir uns nach einer Alternative umschauen, wo wir größere Mengen produzieren können. Aktuell nutzen wir einen Industriebackofen, den wir hierzu anmieten (da wir für einen eigenen noch keinen passenden Aufstellplatz hätten). Unsere Knusperkugeln sind zu 100% handgemacht. Rohstoffe zerkleinern, abwiegen, Grundmischung vorbereiten, Leckerlies formen und zum Schluss auf einem Backblech in den Ofen schieben – das sind so grob die Schritte, die wir bis zu einem fertigen Leckerli durchführen müssen. Bei beiden von uns ist eine gewisse Affinität zum Backen schon von Anfang an da gewesen. Mariella ist mit ihrem Mann generell kulinarisch sehr vielseitig unterwegs und backen auch selbst super leckere Croissants und Brot. Julia hat sich eher den süßeren Backwaren verschrieben – Plätzchen jeder Art oder Macarons."
Produziert ihr die Pferdeleckerlies dann immer zu zweit oder ist das zeitlich nicht möglich? Ihr arbeitet „nebenbei“ ja auch noch Vollzeit in euren vorherigen Jobs weiter, oder? Wie lässt sich das alles miteinander vereinen und meistern?
"Der Spagat zwischen „normalen“ Vollzeitjob und Knusperpony ist manchmal nicht ganz einfach, aber bis jetzt können wir es ganz gut meistern. Tatsächlich produzieren wir immer gemeinsam, da wir mittlerweile nicht mehr in unseren heimischen Küchen produzieren, sondern einen Industriebackofen mit höherer Kapazität nutzen können. Daher haben wir einmal im Monat einen festen Produktionstag an dem wir für 8-10h nichts anderes machen außer mischen und backen und das geht als Team natürlich am effizientesten."
Wie kann man sich denn einen typischen Arbeitsalltag von euch bei Knusperpony vorstellen? Und wie ist eure Aufgabenverteilung?
"Einen typischen Arbeitsalltag gibt es auf Grund unserer „normalen“ Jobs nicht direkt. An einem Produktionstag treffen wir uns gegen 9 Uhr in der Backstube, heizen den Backofen ein und fangen an die ersten Leckerlies zu mischen und formen. Je nach Tagesziel (Wie viel kg pro Sorten wollen wir produzieren? Haben wir einen Großauftrag abzuarbeiten?) produzieren wir 8-10 Stunden am Stück. Zwischendurch gibt es einen kurzen Lunchbreak oder wir filmen Storybeiträge für unsere Community. Und natürlich läuft nebenbei immer motivierende Musik.
An anderen Tagen arbeiten wir meist spätnachmittags/abends für ein paar Stunden - je nachdem was wir abarbeiten müssen. Bestellungen verpacken, Bild- und Videocontent für Instagram herstellen, Kundenanfragen beantworten, neue Produkte entwickeln/testen.
Unsere Aufgabenbereiche sind schon etwas aufgeteilt, aber teilweise verschwimmt diese Grenze recht stark und wir arbeiten viel als Team ab. Julia betreut hauptsächlich den Social Media-Bereich und Kundenanfragen, Mariella kümmert sich um unser Produktportfolio, wie Weiterentwicklung von Produkt und Verpackungen."
Und wie lief eure Entwicklung der natürlichen Pferdeleckerlies ab? Habt ihr eigene Pferde, die die glücklichen Tester eurer Leckerlies sein durften?
"Zum Team Knusperpony gehören auch unsere zwei eigenen Pferde – Crime Time und Sidney. Das waren definitiv unsere größten Kritiker. Bei jeder fertig entwickelten Leckerliesorte haben zunächst wir den Geschmackstest gemacht und erst wenn wir als Menschen zufrieden waren, gab es den zweiten Geschmackstest mit unseren Pferden und auch mit Pferden von Freundinnen, damit wir so viele Geschmäcker wie möglich abtesten konnten. Unser Ziel ist ja auch, dass unsere gesunden Leckerlies jedem Pferd oder Pony schmecken sollen."
Ganz besonders toll an eurem Konzept finden wir natürlich auch, dass euch Nachhaltigkeit so wichtig ist! Was genau bedeutet Nachhaltigkeit für euch und wie setzt ihr das bei Knusperpony um?
"In der heutigen Zeit wird das Wort Nachhaltigkeit für so vieles verwendet – einerseits finden wir es gut, dass das Bewusstsein hierfür immer mehr geschärft wird, andererseits wird dieses Wort auch teilweise missbraucht. Es wird etwas als „grün“ und nachhaltig dargestellt, obwohl es das nur zu einem ungenügenden Anteil wirklich ist. Für uns ist es daher wichtig, unseren Teil für die Nachhaltigkeit dem Endkunden transparent und nachvollziehbar darzustellen.
Nachhaltigkeit hört für uns nicht bei den Zutaten des Leckerlies auf, es fängt hier erst an. Wie verpacken wir unsere Produkte? Wo beziehen wir unsere Zutaten und Verpackungen her? Wie versenden wir? Können wir einen geschlossenen Produktkreislauf (Stichwort: Cradle-to-Cradle-Prinzip) herstellen? Das sind alles Themen, die für uns bei Nachhaltigkeit beachtet und bestmöglich gelöst gehören.
Unser Beitrag für eine nachhaltigere Zukunft ist, dass wir schon bei der Beschaffung der Rohzutaten, Verpackungen und auch Flyer auf eine möglichst kurze Lieferkette achten. Unsere Rohstoffe, wie Haferflocken, Rote Beete, etc., stammen alle von regionalen Lieferanten (1-2 Autostunden von München entfernt) und wir kaufen auch nur so viel ein (vor allem die „nassen“ Zutaten – wie Karotten, Apfel, etc.), wie wir tatsächlich verbrauchen. Jedoch sind wir noch nicht am Ende unseres Weges für eine „grünere“ Leckerliezukunft, es gibt immer noch Stellhebel in unserem Start-Up, die wir verbessern müssen und wollen. Und genau das macht für uns das Thema Nachhaltigkeit aus: erkennen wo das Unternehmen noch umweltfreundlicher sein könnte und dies dann positiv zu verändern."
War es schwierig eine geeignete Verpackung zu finden, die biologisch abbaubar ist?
"Tatsächlich war es nicht ganz so einfach und wir sind auch weiter dran uns zu verbessern. Uns war es wichtig, dass unsere Verpackungen entweder biologisch abbaubar oder einfach recycelbar sind. Zusätzlich war eine Prämisse einen regionalen Lieferanten hierfür zu finden, denn uns ist auch hier eine direkte und kurze Lieferkette wichtig."
Jetzt würde uns noch total interessieren, was eure Vision für Knusperpony ist? Was möchtet ihr mit den gesunden Pferdeleckerlies erreichen?
"Dass auch größere Pferdesporthäuser unsere Leckerlies in ihrem Sortiment führen oder wir mit einem kleinen, feinen Stand auf großen Pferdesportmessen unsere gesunden Knuspereien präsentieren – das wären etwas größere Zukunftsvisionen für Knusperpony. Für die nähere Zukunft wollen wir einfach noch mehr Reiter und Reiterinnen für unsere gesunden Pferdeleckerlies begeistern, denn gesund und umweltfreundlich muss nicht gleich Verzicht bedeuten. Zudem fänden wir es auch toll, wenn mehr Menschen die Handarbeit auch bei so „belanglosen“ Kleinigkeiten wie einem Pferdeleckerli wieder mehr zu schätzen wissen."
Vielen Dank Mariella und Julia für das tolle Interview! Es macht uns sehr viel Spaß mit euch zusammenzuarbeiten :)
Und wenn ihr jetzt auch neugierig geworden seid, schaut super gern mal auf der Website von Knusperpony vorbei:
Wir freuen uns wirklich jedes Mal, wenn wir die kleinen Tütchen von Knusperpony in eure Pakete legen oder sie an unsere eigenen Lieblinge verfüttern. Knusperpony ist ein Start-up, in dem unglaublich viel Leidenschaft und tolle Werte stecken: natürliche Zutaten, eine liebevolle Produktion und gesunde und glückliche Pferde - was will man mehr? Mariella und Julia haben ihr Hobby zum Start-up gemacht und wir wünschen den beiden ganz, ganz viel Erfolg und eine tolle Zukunft mit Knusperpony und natürlichen Pferdeleckerlies.
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