Fuck Black Friday

Fuck Black Friday

Fuck Black Friday

Am 26. November erleben wir wieder die größte Rabattschlacht weltweit: Mit dem „Black Friday“ wird das Weihnachtsshopping eingeleitet und viele Schnäppchenjäger sind im absoluten Kaufrausch. 

Aber auch der Widerstand gegen den Shopping Wahn wird immer lauter. Ist wirklich jedes „Schnäppchen“ ein guter Deal? Wo bleibt die Nachhaltigkeit bei den Impulskäufen? Sollten wir nicht lieber bewusst und nachhaltig shoppen?

Wir möchten uns ganz klar gegen den Black Friday aussprechen und machen da nicht mit! Alles, was der Black Friday verkörpert, spricht völlig gegen unsere Werte. Mit diesem Blogbeitrag wollen wir euch unsere Beweggründe dafür erklären und euch für das Thema “Rabatte” und "Preise" etwas mehr sensibilisieren.

Was ist überhaupt der „Black Friday“?

Am Freitag nach Thanksgiving, dem amerikanischen Erntedankfest, findet in den USA der Black Friday statt. Geschäfte und Online Shops locken mit Rabatten und Sonderaktionen - "gute" Deals so weit das Auge reicht. Menschenmassen versammeln sich in langen Schlangen vor den Türen der Geschäfte, um sich in die Rabattschlacht zu begeben. Viele Amerikaner nehmen sich sogar einen freien Tag, um sich in den Shopping Wahn zu stürzen.

Hast du dir schon einmal überlegt, woher der Name „Black Friday“, schwarzer Freitag, stammt? Es gibt verschiedene Theorien darüber, wie der Black Friday zu seinem Namen gekommen ist. Eine davon lautet, dass die Umsätze an diesem Tag so hoch sind, dass die Händler aus dem Minus herauskommen und „schwarze Zahlen“ schreiben. 

Mittlerweile gibt es den Black Friday weltweit. 2006 brachte Apple ihn nach Deutschland, wo er in größerem Rahmen aber erst seit 2013 stattfindet. Die meisten Sonderangebote werden hier von Online Händlern angeboten. Schon seit längerer Zeit finden die Aktionen der Händler nicht mehr nur am Black Friday selbst statt, sondern werden auf eine ganze Woche, der Black Week, ein Black Weekend und den darauffolgenden Montag, dem Cyber Monday ausgeweitet. 

Man könnte also den Black Friday als Tag des globalen Massenkonsums bezeichnen. Im Wort „Massenkonsum“ steckt schon sehr deutlich das Problem und falls ihr auf einen Black Friday Rabatt bei uns gehofft habt, müssen wir euch leider enttäuschen. Warum wir beim Black Friday nicht mitmachen und was für uns dagegenspricht, erfahrt ihr jetzt: 

Punkt 1: Massenkonsum

Jeder Deutsche kauft etwa 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr und trägt diese halb so lange wie vor 15 Jahren. Dabei sind die Kleiderschränke bereits voll: Verschiedene Umfragen belegen, dass so gut wie jeder Kleidungsstücke im Schrank liegen hat, die nie getragen werden. Kleidung wird ohne großes Zögern gekauft, denn der Großteil der Mode ist günstig, insbesondere wenn satte Rabatte zur Schnäppchenjagd einladen. Statistiken zeigen, dass trotz des gestiegenen Konsums an Kleidung die Kosten dafür zwischen 2000 und 2015 nur um etwa 10 Prozent gestiegen sind. Weil Mode so günstig ist, ist sie zur Wegwerfware geworden: Die Trends von heute sind der Müll von morgen. Die weltweite Textilproduktion hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Im Jahr 2014 wurden erstmals mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke neu produziert, dies entspricht einem Umsatz von 1,8 Billionen US-Dollar. Während deutsche Verbraucher jährlich 10 Kilogramm neue Kleidung kaufen, sind es in den USA 16 Kilogramm und in Afrika/Nahost nur etwa zwei Kilogramm. Mit dem wachsenden Textilkonsum in Industrieländern wachsen vor allem auch die Umweltfolgen in Herstellungsländern wie Bangladesch und China. Und auch die gesundheitlichen Folgen der Näher/innen sind nicht unerheblich durch die Vielzahl an verwendeten Chemikalien - ganz zu schweigen von dem Lohn, der oft kaum zum Leben reicht. 

Punkt 2: Impulskäufe

Nur weil Produkte gerade scheinbar günstig sind, werden viele Dinge gekauft, die oftmals gar nicht gebraucht werden. Wir kennen es alle: man sieht 50% Rabatt und zack hat man es eingepackt. Zu Hause angekommen kommen dann aber Gedanken wie: "eigentlich brauchte ich das gar nicht" oder "so schön find ich eigentlich doch nicht". Der Black Friday soll genau das tun: den unüberlegten Konsum ankurbeln und die Lagerbestände der Marken leeren. Es ist übrigens bewiesen, dass Konsum nicht glücklich macht - sogar eher das Gegenteil hervorruft. Forscher haben herausgefunden, dass Käufe (vor allem mit Rabatten) zwar erst einmal ein Hochgefühl in Menschen auslöst, aber im Nachhinein eher negative Emotionen wie innere Leere hervorruft, die zum immer wieder neuem Kaufen anregt oder aber auch Schuldgefühle hervorruft.

Punkt 3: falsche Rabatte

Nicht jedes Schnäppchen ist ein guter Deal: Rabatte sind zum Teil „künstlich aufgeblasen“. Das heißt die Rabatte gehen oft nicht vom tatsächlichen Marktpreis aus, sondern von der „unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers“ (UVP), die weit über den handelsüblichen Preisen angesetzt wurden (siehe auch NDR Bericht zum Cyber Monday 2019). Dadurch wirkt der Black Friday Rabatt größer als er in Wirklichkeit ist. Statt 50 – 60 % Preisnachlass handelt es sich dann oft nur noch um 10 – 25%. Außerdem gibt es Marken und viele typische sogenannte "Instagram Brands", die ihre Preise schon so kalkulieren, dass sie eigentlich ständig 30-50% Rabatt einplanen. Heißt also: die Preise sind generell einfach fast doppelt so hoch, wie sie eigentlich sein müssten oder sollten, nur damit die Marken ständig mit Rabatten locken können! Wir möchten an dieser Steller keine Namen nennen, aber viele wissen welche Marken wir meinen, wenn wir von dauerhaft hohen Rabatten für Kerzen und Sportklamotten reden. Wir möchten hier aber nicht die Produkte kritisieren, sondern euch nur darauf aufmerksam machen, dass Rabatte nicht immer Rabatte sind, sondern oft einfach nur Lockmittel. Also seid einfach vorsichtig, wenn ihr merkt, dass Marken ständig hohe Rabatte anbieten - denn wenn Preise normal und fair kalkuliert sind, ist es wirklich nicht möglich ständig Rabatte mit 30-50% anzubieten.

#fuckblackfriday

Aus diesen ganzen Gründen haben wir uns dazu entschieden, dass wir nicht nur nicht beim Black Friday mitmachen, sondern auch eine Gegenbewegung starten mit dem #fuckblackfriday! Deshalb haben wir heute (am Freitag) nur schwarze Produkte im Shop zu unseren normalen Preisen. Wir möchten damit ein Zeichen setzen: ein Zeichen gegen Massenkonsum, gegen Impulskäufe, gegen falsche Rabatte und für mehr Bewusstsein, für mehr Transparenz und für mehr Nachhaltigkeit. 

Und wir wollen noch einen Schritt weiter gehen und euch wirklich transparent zeigen und erklären wie sich unsere Preise zusammensetzen. Viele Marken machen daraus ein großes Geheimnis und das oft nicht ohne Grund wie wir vorhin schon beim Thema „Falsche Rabatte“ erklärt haben. Da unsere Preise aber wirklich „echt“ und für euch fair kalkuliert sind, möchten wir sie euch einmal am Beispiel unseres Rollis erklären:

Der Rolli kostet 89€ bei uns im Shop und ist übrigens einer unserer absoluten Lieblinge und Bestseller! Der Preis setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • Material: 18,86€, 21%, unser Rolli ist aus dem Rohstoff Buchenholz, das zu hochwertigem und super weichem MicroModal verarbeitet wird
  • Produktion: 8,76€, 10%, der Rolli wird fair in Polen in einer familiären Näherei produziert. Der Produktionspreis ist vergleichsweise eher gering, weil der Rolli in der Verarbeitung nicht sehr komplex ist 
  • Verpackung & Versand: 6,11€, 7%, wir verpacken nachhaltig und plastikfrei und verschicken mit DHL Go Green klimaneutral
  • Tierschutz: 1,50€, 2%, wir spenden generell immer 2% unseres Umsatzes an die Organisation 4 Hufe im Glück, die sich mit viel Leidenschaft für Pferde und Ponys ist Not einsetzt
  • Transaktionskosten: 3,19€, 3,5%, müssen wir an die Zahlungsanbieter wie Paypal und Klarna abgeben
  • Marketing: 13,35€, 15%, um zu wachsen und einen immer größeren Einfluss zu haben, schalten wir Instagram und Google Ads und machen hin und wieder Kampagnen mit unseren Influencerinnen 
  • Umsatzsteuer: 19%, müssen natürlich auch wir auf jedes verkaufte Produkt zahlen 
  • Rest: 20€, 22,5%, davon zahlen wir dann alle Fixkosten wie Miete, Gehälter, Shopsystem, Steuerberatung, Produktentwicklung usw. 

Wir hoffen, dass wir euch einen guten Einblick in die Preiszusammensetzung geben konnten und ihr vielleicht jetzt mit anderen Augen auf Preise blickt. Eine nachhaltige und faire Produktion hat einen gewissen Preis - dennoch haben wir ihn so kalkuliert, dass wir euch dauerhaft den besten Preis anbieten können ohne mit Rabatten um uns zu schmeißen. 

Mittlerweile gibt es einige Gegenbewegungen zum Black Friday. Vielleicht habt ihr schon mal was vom „Circular Monday“ oder dem „Kauf-Nix-Tag“ gehört?

Den Kauf-Nix-Tag gab es zuerst in Kanada als „Buy Nothing Day“. Es ist der Samstag direkt nach dem Black Friday und er soll dazu genutzt werden, um einfach mal nichts zu kaufen: 24 Stunden freiwillig auf Konsum verzichten und eine Shopping Pause einlegen. 

Die neueste Gegenbewegung zum Black Friday ist der White Monday (auch Circular Monday genannt), der 2017 in Schweden gegründet wurde. Anstatt sich am Black Friday in die Rabattschlacht zu begeben, ruft der White Monday am 22. November zum nachhaltigen Konsum auf. Es soll nicht – wie beim Kauf-Nix-Tag – überhaupt nichts mehr gekauft werden, sondern anders, nämlich nachhaltiger und bewusster geshoppt werden. Z.B. statt alles neu zu kaufen: Dinge gebraucht kaufen, reparieren oder recyceln und beim Shoppen auf nachhaltig produzierte Ware Wert legen.

Eines haben alle Gegenbewegungen zum Black Friday gemeinsam: Sie regen zum Überdenken unseres Kaufverhaltens an und sind gegen Massenkonsum, Impulskäufe und Rabattschlachten.

Wir haben nun für euch nochmal ein paar Tipps vorbereitet, die euch vielleicht etwas am Black Friday helfen können: 

  • Wenn ihr beim Black Friday etwas kaufen wollt, verfallt nicht dem Shopping Wahn, sondern kauft bewusst und bei nachhaltigen Marken 
  • Stellt euch immer die Frage: Brauche ich das überhaupt? Würde ich es auch kaufen, wenn es nicht im Sale wäre?
  • Macht euch eine Liste, um Impulskäufe zu vermeiden
  • Macht beim „Kauf-Nix-Tag“ und dem White Monday mit und unterstützt die Gegenbewegungen zum Black Friday. Unterstützt nachhaltige Marken und teilt deren Beiträge und schreibt bei Insta selbst eure persönlichen Gedanken dazu (verwendet dabei auch gern unseren #fuckblackfriday). 

Das ganze Thema liegt uns wirklich super doll am Herzen und wir hoffen, dass vielleicht einige von euch jetzt ein bisschen bewusster in die nächste Woche starten. :)

Wir haben uns übrigens für unsere Anti Black Friday Aktion mit vielen tollen nachhaltigen Marken zusammengetan, die wir euch sehr empfehlen können - mit dabei sind:

  • Josea, www.joseasurfwear.com ; Von Josea stammt die Uridee der Kampagne. Sie machen nachhaltige Bikinis, die sitzen wie Sport BHs. Jessi und ich haben selbst welche und lieben sie sehr! Die Bikinis werden von einem ganz tollen Team sogar in Deutschland und erst nach Bestellung produziert!
  • Equimus, www.equimus.comEquimus ist ähnlich wie wir eine nachhaltige Reitsportmarke. Es gibt dort tolle und vor allem nachhaltige Schabracken, Bandagen und Fliegenhauben. Wir haben vor kurzem schon mal zusammen eine kleine Aktion gemacht und finden es einfach schön, dass sich Marken gegenseitig unterstützen, die in dieselbe Richtung schauen - zusammen ist man immer stärker und wir haben einfach super ähnliche Werte für Natur, Mensch und Tier.
  • Nafilia, www.nafilia.com ; Wir haben euch Nafilia vor ein paar Wochen schon einmal auf unserem Instagram Kanal vorgestellt als es um veganes Leder ging. Nafilia stellt Halfter aus veganen Lederalternativen her, z.B Kaktusleder, Anansleder usw. Die Halfter fühlen sich wirklich toll an!
  • Knusperpony, www.knusperpony.de ; Knusperpony macht Pferdeleckerlies aus natürlichen Zutaten, ganz ohne künstliche Zusätze - selbst gebacken und nachhaltig verpackt! Wir verschicken in unseren Paketen immer ein kleines Testpaket mit und die Pferde lieben die Leckerlies sehr!
  • Re-qui, www.re-qui.de ; Re-qui recycelt alte und ausgediente Pferdedecken zu neuen Produkten, wie Hundedecken, Sattelschoner oder Duffle Bags - eine super schöne Idee!
  • Carevalo, www.carevallo.com ; Bei Carevallo gibt es individuelles Pferdefutter, das perfekt auf die Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmt wird - hochwertige und regionale Zutaten und alles in Handarbeit!
  • Ridersfuture, www.ridersfuture.de : Ridersfuture ist ein Online Shop für vegane Pflegeprodukte für Mensch und Tier, plastikfrei verpackt und mit viel Liebe entwickelt.

Also auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank an alle Marken, die sich der Aktion angeschlossen haben und natürlich auch an euch alle! Ihr seid wirklich eine großartige Community und wir freuen uns wirklich über jegliche Art von Unterstützung, egal ob mit Worten, mit Teilen von Inhalten und und und  - Tausend Dank! <3


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